Wir sind eine kleine Gruppe von Leuten, die sich nicht beruflich mit dem Thema "Mittelalter" beschäftigt. Unseren Wissensdurst stillen wir in einer Form, die über das Lesen von Büchern oder den Besuch von Museen hinausgeht. Unser Motto ist die "erlebbare Geschichte" oder die sogenannte "Living History" - praktisch Geschichte zum Anfassen. Dieser aus der britischen Geschichtsdarstellung stammende Begriff bedeutet generell das Nachempfinden verschiedener Lebensaspekte einer vergangenen Epoche.
Zur Bewerkstelligung dieser Aufgabe ziehen wir zeitgenössische Bild- und Textquellen, Museumsexponate und Funde - vorwiegend aus dem österreichischen Raum – heran. Parallel dazu arbeiten wir intensiv mit Archäologen und Historikern der Universität Wien sowie auch privaten Sammlern zusammen und beschäftigen uns mit der Realienkunde – sprich der Rolle der Sachgüter im menschlichen Alltag und deren Gebrauch.
Unsere replizierten und rekonstruierten Gegenstände sollen auch höheren Ansprüchen genügen und so die Qualität und Seriosität unseres Vereins unterstreichen, um uns deutlich von typisch marktmittelalterlich orientierten Vereinen zu unterscheiden. So liegt unser Schwerpunkt in der Rekonstruktion von Alltagsgegenständen, Waffen und Rüstungen, welche als Ergebnis meist umfangreicher Recherchearbeiten reproduziert werden. Wichtig ist uns dabei, dass die hergestellten Stücke in Form, Materialbeschaffenheit und Aussehen weitgehend den Originalen entsprechen. Dementsprechend besitzen beispielsweise unsere Armbrüste echte Hornkompositbögen, die Keramik ist oxidierend oder reduzierend niedrig gebrannt und die Kleider bestehen durchwegs aus handgewebten Leinen und naturgefärbten Wollstoffen.
Primäres Ziel ist eine möglichst originalgetreue Darstellung des mittelalterlichen Alltags, in den auch Zuschauer und Besucher - vor allem Kinder - aktiv eingebunden werden sollen. Neben der Präsentation alter Handwerkstechniken, Alltags- und Gebrauchsgegenständen, Waffen und Rüstungen, versuchen wir Auskunft über die damaligen Lebensverhältnisse zu geben, um dem modernen Menschen ein Gefühl zu vermitteln, wie es damals gewesen sein könnte.
Leider liefert das vorhandene Fund- und Quellenmaterial kein umfassendes Gesamtbild, denn eine komplette Ausstattung einer spätmittelalterlichen Burg hat sich ebenso wenig erhalten wie ganze Garderoben von Adeligen, Bürgern oder Bauern. Trotz diesen Einschränkungen soll Geschichte anhand unserer Rekonstruktionen (be)greifbar werden.
2003 Gemeinde Kanzach, Fachliche Beratung im Projekt "Planung und Rekonstruktion der Innenausstattung für die Bachritterburg Kanzach"
2003 Historisches Museum der Pfalz, Leihgeber für die Ausstellung „Die Ritter“
2004 Bergisches Museum Schloss Burg, Leihgeber für die Ausstellung „Die Ritter auf Schloss Burg an der Wupper“
2004 Bachritterbrug Kanzach, Rekonstruktion von Daubenschalen
2007 Land Niederösterreich, Kulturfabrik Hainburg, Leihgeber für die Ausstellung "Die Schlacht bei Pressburg und das frühmittelalterliche Niederösterreich"
2010 Schloss Marchegg, Leihgeber für die Ausstellung „750 Jahre Schlacht bei Groissenbrunn “
2011 Bachritterburg Kanzach, Rekonstruktion von Daubenschalen
2012 Landesmuseum Kärnten, Leihgeber für die Ausstellung „Dessous - Eine Kulturgeschichte hautnah"
2013 Bachritterburg Kanzach, Rekonstruktion eines Reiterschildes
2015 Städtische Museen Quedlinburg, Leihgeber für die Ausstellung „Von der Hornbogenarmbrust zur Quedlinburger Balliste“
2015 ÖO Burgenmuseum Reichenstein, Rekonstruktion von diversen Alltagsgegenständen
2016 Städtische Museen Quedlinburg, Rekonstruktion von Bolzen für die Quedlinburger Balliste
2017 Bachritterburg Kanzach, Rekonstruktion einer Holzbogenarmbrust um 1300
2017 Städtische Museen Quedlinburg, Leihgeber für die Ausstellung“ Vom Königshof zum Räubernest – die Burgenlandschaft im nördlichen Harzvorland“
2018 Museum Burgenwelt Ehrenberg, Rekonstruktion einer Wallarmbrust samt Haspelwinde
2018 Historisches Museum Saar, Leihgeber für die Ausstellung "Steinerne Macht" 17.11.2018 bis 23.6. 2019
2019 Historisches Museum Saar, Anfertigung einer Hornbogenarmbrustreplik
2019 Wien Museum, Anfertigung von Alltagsgegenständen (Spiegel, Beinwürfel und Holzkästchen) für den Neidhardfestsaal
2020 Kasematten Wiener Neustadt, Anfertigung einer Hornbogenarmbrustreplik
2022 Stift Klosterneuburg, Leihgeber für die Ausstellung "Gotteskrieger-Der Kampf um den rechten Glauben" 29.04.2022 bis 18.11.2022
2023 Städtisches Museum Neunkirchen, Gestalter und Leihgeber der Sonderausstellung "Die Armbrust - Hightech-Waffe des Mittelaters" 02.04.2023 bis 10.09.2023
2024 Museum St. Peter an der Sperr Wiener Neustadt, Hauptleihgeber für die Sonderausstellung "Ritter - Was wir von ihnen träumen und wie sie wirklich waren"" 03.05.2023 bis 29.06.2024
Richard Löwenherz starb am 6. April 1199 bei der Belagerung von Cabrol bei Limoges in Folge einer Verletung durch einen Armbrustbolzen.
Die Armbrust macht aus Bauern Krieger. Die Bolzen können massive Rüstungen durchbohren und werden den Rittern gefährlich. Ist die Armbrust der Anfang vom Ende der Herrschaft durch Ritter?
War das Mittelalter tatsächlich rückständig, kulturlos und finster? Und wie beweglich waren die Ritter in ihren Rüstungen? Reporterin Lena Ganschow auf Spurensuche in einer fast 1.000 Jahre dauernde Epoche. (Regie: Peter Prestel)
Die Legende lebt: «Einstein» lässt mit der einzigen schiessfähigen Armbrust-Replika aus Tells Zeiten und mit dem modernsten Hightech-Sportgerät eines Weltmeisters den Apfelschuss wiederholen. Aus 80 Schritt Distanz, beschrieb Schiller einst, soll der Schweizer Nationalheld den Apfel auf Walterlis Kopf getroffen haben. War und ist das möglich, oder hat der große Dichter ganz einfach gelogen?
Ist der erste europäische Film im digitalen Format, der für ein IMAX-Filmtheater produziert wurde. Der Film führt Sie auf eine phantastische Zeitreise durch 25.000 Jahre Kultur- und Naturgeschichte Niederösterreichs. (Regie: Kurt Mündl)